Owning Online Art – Das Forschungsprojekt

Als anwendungsorientiertes Forschungsprojekt untersuchte Owning Online Art die Bedingungen für die Integration netzbasierter Kunst in den Kunstmarkt. Die Wirtschaftspartner hatten die Gründung einer Galerie für netzbasierte Medienkunst im Auge: package deal sah vor, die Verkäuflichkeit netzbasierter Werke nachzuweisen durch die werkgerechte Definition der einzelnen künstlerischen Arbeit und vertragliche Vereinbarungen über deren Wartung und Nutzung durch die Käufer. Die Zurückhaltung von Ankaufs- und Förderkommissionen beruft sich auf den für diese schwer einschätzbaren konservatorischen Aufwand angesichts technologischer Fortschritte sowie auf einen Werkbegriff, der noch immer am Unikat und damit am exklusiven Besitzanspruch festhält.

Owning Online Art nahm im Dialog mit einem interdisziplinär besetzten Team die Diskussion über die Vermarktung netzbasierter Werke auf. Als fruchtbar erwies sich unter anderem die Zusammenarbeit mit AktiveArchive, die Lösungsmodelle für die Wartung netzbasierter Werke einbrachten. An die Firmensammlung von Ricola in Laufen gelang die Vermittlung einer Künstlerin, die für die Belegschaft ein Intranet gestaltete und von der inzwischen auch der Ankauf einer Arbeit abgeschlossen ist. In Gesprächen mit ExpertInnen des zeitgenössischen Kunstbetriebs erwies sich der Bedarf an glaubwürdigen Modellen der Vermittlung als dringlich. Parallel zur kunstwissenschaftlichen Verortung ausgewählter Werke standen konventionelle und internetspezifische Ökonomien zur Debatte, wobei die realistische Einschätzung des Marktes auch den Vertrieb von Nischenprodukten in Form von kleineren Editionen und Downloads attraktiv erscheinen lässt. Von einer primär kommerziell agierenden Galerie nahmen die Wirtschaftspartner Abstand: Zum Forschungsfeld wurden alternativ zur herkömmlichen Ökonomie Schnittstellen zwischen institutioneller Vermittlung und Kunstmarkt: Den Nachweis, dass netzbasierte Kunst prinzipiell sammelbar ist, erbringen die Wirtschaftspartner im Aufbau einer eigenen Sammlung (Digital Art Collection) und entwickeln in einem integrierten Store (Digital Art Store) gleichzeitig ein Sortiment an Werken und Editionen zum freien Verkauf. Das Ziel der ökonomischen Wertschöpfung bleibt bestehen, die Umsetzung nimmt aber über den Aufbau und die Betreuung eines eigenen Werkbestands einen anderen Weg.

KünstlerInnen bestätigen heute die Wichtigkeit räumlich attraktiver Präsentationen ihrer Werke; der Bedarf nach attraktiven Dispositiven im Ausstellungs- oder auch Privatraum ging in die Entwicklung einer Konsole zur Abspielung interaktiver digitaler Medienkunstwerke ein. Aus dem neuen Selbstverständnis von Sammlung und integriertem „Store“ begleitet OoA die Perspektive eines Kompetenzzentrums für Neue Medienkunst in Basel, das integriert werden soll in ein „Haus der Elektronischen Künste“.

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